Unternehmensgelder vor der Inflation schützen

 

Die Vorzeichen für Giroguthaben von Unternehmen haben sich gegenüber dem Vorjahr diametral verändert. Während aufgrund gesetzlicher Rahmenbedingungen bei Privateinlagen den Banken die Verrechnung von negativen Zinsen nicht erlaubt war, haben sich speziell bei höheren Firmenkontoguthaben „Verwahrgebühren“ bzw. „Strafzinsen“ in Höhe von meist 0,50 Prozent eingebürgert. Mit der Zinswende der Europäischen Zentralbank sind die Gebühren für Firmeneinlagen sukzessive wieder verschwunden, es gibt inzwischen aber nicht nur für Privatanleger, sondern auch für Unternehmer wieder Anlagemöglichkeiten mit deutlich höheren Renditen. Im Umfeld der aktuell sehr hohen Inflationsrate sollten Firmeninhaber mit hohen Liquiditätsreserven daher unbedingt das Gespräch mit einem Finanzberater suchen.

 

Ertrag bei kurzfristig nicht benötigtem Kapital optimieren

Aktuell hatten heimische Unternehmen per 30. Juni 2023 mit 82,2 Milliarden Euro immer noch um 13,5 Milliarden Euro mehr an Bankeinlagen als Ende des Jahres 2019. Ausreichend Liquidität im Unternehmen zu halten, ist grundsätzlich sehr wichtig. Derzeit bieten allerdings fast alle Banken für „herkömmliche Giroeinlagen“ weiterhin keine Zinsen an. Bei Festgeldanlagen mit relativ kurzen Laufzeiten bzw. mit wenigen Monaten Bindung kann der Kaufkraftverlust in Relation zur hohen Inflationsrate zumindest etwas reduziert werden. Bei Einzelunternehmen können derartige Veranlagungen grundsätzlich auch im Privatbereich angedacht werden, weil hier speziell seitens von Onlinebanken tendenziell attraktivere Konditionen möglich sind. Sollte das Unternehmen wieder Kapital benötigen, kann das ohne steuerliche Nachteile wieder in die Firma eingebracht werden. Stehen allerdings künftig Unternehmensfinanzierungen an, empfiehlt es sich, die Reserven besser im Firmenvermögen zu belassen, um an günstigere Kreditmodalitäten zu kommen.

 

Höherwertige Kapitalanlagen auch für mittelfristig nicht benötigtes Geld

Für Kapital, welches nur im „Worst Case“ und zumindest in den nächsten Jahren voraussichtlich nicht benötigt wird, kann bereits eine höherwertige Kapitalanlage im Wertpapierbereich angedacht werden. Inzwischen müssen seriöse und börsennotierte Unternehmen für Anleihen mit rund 5-jährigen Laufzeiten bereits wieder teils über 5 Prozent Zinsen bieten. Auch bei mittelfristigen Investments kann durchaus ein kleiner Anteil an qualitativ hochwertigen Aktien dabei sein und zur breiteren Streuung kann auch über die Beimischung von einem kleinen Anteil an Goldinvestments nachgedacht werden. Wichtig ist im Bereich der mittelfristigen Reserven auf die Liquidität, also die jederzeitige und kurzfristige Verfügbarkeit zu achten. Mit entsprechenden Investmentfonds kann man dabei das Anlagerisiko auch entsprechend minimieren. Je nach Gesellschaftsform und -struktur und potenziellen künftigen Kapitalflüssen sollten auch bei mittelfristigen Anlagen überlegt werden, ob diese im privaten oder im betrieblichen Bereich mehr Vorteile bringen.

 

Langfristige private Sparziele nicht aufschieben

Gerade Unternehmer sollten sich nicht nur auf betriebliche Investitionen und Ziele fokussieren, sondern sich auch der Planung privater finanzieller Bedürfnisse regelmäßig widmen. Beispielsweise langfristige Sparmaßnahmen gegen den Einkommensrückgang in der Alterspension ergreifen, welche in den meisten Fällen im Privatvermögen besser als über Firmenveranlagungen durchgeführt werden sollten.

 

Vieles deutet darauf hin, dass die Inflation zumindest für die nächsten Jahre gekommen ist, um zu bleiben. Wenngleich die in Österreich exorbitant hoch gemessenen Inflationsraten von teils über 10 Prozent wohl für hoffentlich sehr lange Zeit wieder der Vergangenheit angehören. Um jedenfalls nachhaltige und langfristige Erträge über Inflationsniveau zu erzielen, müssen Anleger gewisse Kapitalschwankungen in Kauf nehmen. Im nachstehenden Chart zeigt sich im durchaus sehr anspruchsvollen Anlageumfeld in den letzten 20 Jahren, dass in Investment in den Weltaktienmarkt (MSCI World Index in blau) trotz Finanzmarkt- und sonstigen Krisen und den damit verbundenen kurzfristigen Verlusten gegenüber der Inflationsentwicklung in Österreich (rote Linie) einen mehr als deutlichen Überschuss gebracht hat.

 

   

 

Anmerkung zum Chart: Wertentwicklung MSCI World Index auf USD-Basis mit Jahresendergebnissen von 31.12.2003 bis 31.08.2023 exkl. Dividendenerträge, Anlagekosten und Steuern. Inflationsrate Österreich HVPI von 2003 bis August 2023.

 

Tipp – Mit professioneller Unterstützung einen Finanzplan erstellen

Die Zeiten von negativen Zinsen für Firmeneinlagen sind zwar vorbei, im aktuellen Inflationsumfeld höhere Kapitalsummen am Girokonto ohne laufende Erträge zu parken ist allerdings auch keine lukrative Perspektive. Bei der Aufteilung von Kapitalreserven oder der Planung regelmäßiger Sparzahlungen in kurz-, mittel- und langfristige Laufzeitsegmente sollten neben betrieblichen unbedingt auch private Investitionsziele eingebunden werden. Während bei der Auswahl höherwertiger Kapitalanlagen unbedingt eine professionelle und unabhängige Beratung in Anspruch genommen werden sollte, kann diese gerade im aktuellen Umfeld auch bei kurzfristigen Spareinlagen ein deutliches Plus bei den Zinsen bringen.

 

 

(Datenquelle: Datenquellen: ÖNB)

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