Nachhaltige Investments auch für Unternehmen immer interessanter

 

Das Problem vieler Firmeninhaber ist derzeit ein völlig atypisches. Die Bankeinlagen von heimischen Unternehmen sind just während des wirtschaftlichen Höhepunktes der Coronakrise vom 1. Quartal 2020 bis zum 1. Quartal 2021 um 18,69 Prozent bzw. 13,77 Milliarden Euro auf ein neues Rekordhoch von 87,45 Milliarden Euro geklettert. Anstatt allerdings für Giro- bzw. Sparguthaben Zinsen lukrieren zu können, verlangen die Kreditinstitute vermehrt nun auch schon für kleinere Einlagen von Unternehmen sogenannte Verwahrgebühren bzw. verrechnen de facto negative Zinsen. Höchste Zeit sich Gedanken über Alternativen speziell für mittel- bzw. langfristig im Unternehmen geparkte Liquidität zu machen. Diesbezüglich drängt sich immer stärker das Thema der nachhaltigen Veranlagungen auf.

 

Nachhaltige Investments voll im Trend

Die unkomplizierteste Möglichkeit professionell eine nachhaltige Kapitalanlage zu tätigen bieten Investmentfonds. Selbst wenn man sich nur auf österreichische Anbieter fokussiert, ist die Auswahl inzwischen riesig. 304 verschiedene Investmentfonds, davon wurden 106 noch extra mit dem österreichischen Umweltzeichen versehen, stehen zur Auswahl. Extrem rasant sind die Anlagevolumina gestiegen. Im Jahr 2018 betrug das Volumen in nachhaltigen österreichischen Fonds 5,79 Milliarden, per September 2021 ist dieses auf 24,26 Milliarden angewachsen. Knapp die Hälfte davon entfällt auf gemischte Fonds. In dieser Kategorie setzen Anleger sowohl auf Aktien- als auch auf Anleiheinvestments. Bei den moderneren Fondsvarianten steuert das Management meist auch proaktiv je nach Markteinschätzung die Gewichtung von Aktien und Anleihen und somit das Anlagerisiko.

 

Nachhaltig ist nicht gleich ertragsmäßig nachteilig

Im Segment der nachhaltigen Aktienfonds schlägt sich die enorm gestiegene Nachfrage auch in extrem starken Kursanstiegen nieder. Mit Stichtag September 2021 konnten im Jahresvergleich durchschnittlich 30,18 Prozent Ertrag von heimischen, nachhaltigen Aktienfonds erwirtschaftet werden. Zum Vergleich: Das Gesamtsegment „internationale Aktienfonds“ kam auf ein Plus von 24,94 Prozent. Mit derartig hohen Renditen sollte man allerdings nicht langfristig weiterplanen. In den letzten 10 Jahren durfte man sich aber auch immerhin über 7,34 Prozent Ertrag mit nachhaltigen Aktienfonds erfreuen. Mit weniger Schwankungsbreite bzw. Risiko, aber auch namhaften Erträgen stehen gemischte Nachhaltigkeitsfonds von inländischen Anbietern da. Zwischen 3,73 Prozent und 5,34 Prozent wurden hier in den Beobachtungszeiträumen von 3 bis 10 Jahren annualisiert abgeworfen. Nicht aufgrund nachhaltiger Anlagekriterien, sondern wegen den über viele Jahre nun schon extrem niedrigem Zinsniveau hinken reine Anleihefonds ertragsmäßig empfindlich hinterher.

 

 

Wertentwicklung nachhaltiger Investmentfonds pro Jahr*
 

Anleihefonds

gemischte Fonds

Aktienfonds

1 Jahr

1,25% 10,91% 30,18%

3 Jahre

1,80% 5,34% 11,46%
5 Jahre 0,63% 3,73% 8,49%
10 Jahre 1,89% 4,48% 7,34%

* Stichtag 30.09.2021, österreichische, nachhaltige Publikumsfonds, Quelle: VÖIG

 

ESG-Kriterien als Qualitätsstandard

Der Qualitätsstandard für nachhaltigen Investments fußt auf den sogenannten ESG Kriterien. Diese stehen für Environmental Social Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Ein wesentlicher Beurteilungsfaktor ist das Umfeld, in dem das zu beurteilende Unternehmen tätig ist. Umweltschutz gemessen an Kriterien wie CO2-Emissionen, Anteil erneuerbarer Energien, Umweltmanagement oder Einhaltung von Umweltrichtlinien spielt beispielsweise im Energiesektor eine größere Rolle als im Dienstleistungsbereich. Hier überwiegen dafür die sozialen Kriterien wie Humankapital, Produkthaftung, Tarifabschlüsse, die Einhaltung von Anti-Diskriminierungsrichtlinien oder die Fluktuationsrate der Belegschaft.

 

Individuelle Beurteilung

Grundsätzlich obliegt es den Produktanbietern die exakten Kriterien für nachhaltige Investments festzulegen. Wer dem nicht ganz traut kann noch zusätzlich auf diverse Gütesiegel von unabhängigen Vergabestellen achten. Letztendlich führte der gegenständliche Trend erfreulicherweise bereits bei vielen Unternehmen dazu, sich zumindest einmal auf dem Papier zu den ESG-Kriterien zu bekennen. Einerseits ist es nicht besonders förderlich für das Firmenimage, wenn man sich nicht zum Kreis der nachhaltigen Unternehmen zählen kann. Andererseits wird es künftig deutlich schwieriger werden für Aktien- oder Anleiheemissionen ein Investorenpublikum in ausreichender Anzahl zu finden.

 

Tipp – Nachhaltig planen

Unternehmer sollten grundsätzlich bei der betriebsnotwendigen Liquidität keine Anlagerisiken eingehen. Bei mittel- bis langfristig überschüssiger Liquidität, welche beispielsweise bei GmbHs aus steuerlichen Gründen nicht entnommen wird, sollten sich Firmeneigentümer über hochwertige und nachhaltige Anlagealternativen zu den unverzinsten oder teils sogar kostenpflichtigen Giroeinlagen Gedanken machen. Aber auch bei Personengesellschaften können Kapitalanlagen im Betriebsvermögen das Bilanzbild aufhellen und den Zugang zu Krediten erleichtern. Ob betrieblich oder privat: Beim Thema nachhaltige Investments lohnt wie bei vielen Qualitätsversprechen ein Expertenblick auf die Details im Kleingedruckten. Wir beraten und informieren Sie sehr gerne zu den umfassenden Möglichkeiten.

 

(Datenquelle: Vereinigung österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG))

 

Informationen zu:



Firma:
Titel:
Vorname:
Nachname:



Straße:
PLZ Ort:
Telefon:
E-Mail Adresse:



Bemerkungen:


Ja, ich möchte kontaktiert werden.

 
Zurück zum aktuellen Newsletter

   


Disclaimer: Die Inhalte des Newsletters dienen ausschließlich zur Information und stellen weder eine Aufforderung, noch ein Anbot oder eine Annahme zum Abschluss eines Vertrages oder sonstigen Rechtsgeschäftes dar oder sollen eine derartige Entscheidung auch nicht beeinflussen. Die Inhalte dienen nicht als Finanz-, Versicherungs- oder Unternehmensberatung und dürfen daher nicht als solche ausgelegt werden. Die Informationen wurden mit der größtmöglichen Sorgfalt unter Verwendung von als zuverlässig eingestuften Quellen erstellt. Trotzdem kann keinerlei Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität oder dauernde Verfügbarkeit der zur Verfügung gestellten Informationen übernommen werden. Alle Inhalte des Newsletters dienen ausschließlich der Nutzung zum persönlichen Gebrauch und dürfen nicht (in jeglicher Form) kommerziell wiederverwertet werden.

Datenschutzerklärung

Bildnachweis  | © envato elements