AK-Studie: Kredite tilgen statt sparen?
Die Arbeiterkammer hat im Oktober 2015 die Zinsen vom Sparbuch bis zum Bausparer erhoben. Das Ergebnis ist wenig überraschend: Die Zinsen zahlen sich beim Sparen nicht mehr aus.
Täglich fällige Sparbücher werden zwischen 0,02% und 1,15% verzinst, bei Bindungen, je nach Laufzeit, bis zu 1,65%. Bausparer bringen, trotz sechsjähriger Bindung, zwischen 0,62% und 0,85%, Bundesschatzscheine bei fünfjähriger Bindung gar nur 0,25%.
Hauptsache sicher ...?
Na gut, denken sich die Österreicher, besser als nichts und Hauptsache das Geld ist sicher. Aber wie sieht es mit der Sicherheit tatsächlich aus? Es lohnt sich ein zweiter Blick.
Zuerst sollte jedem Sparer bewusst sein, dass derzeit (und wahrscheinlich auf absehbare Zeit) die Inflation höher ist als die Nettozinsen, womit nur eines sicher ist, nämlich der reale Verlust. Bei einer Differenz zwischen Zins und Inflation von 2% bedeutet dies in 30 Jahren einen Realverlust von 45%! Ist das wirklich die gewünschte Sicherheit?
Weitere Gefahren beim Sparen.
Neben den geringen Zinsen sollte man auch bedenken, dass man als Sparer gleichzeitig Gläubiger ist. Gerät das jeweilige Unternehmen in finanzielle Bedrängnis, kann das künftig auch Folgen für den kleinen Sparer haben. Auch wenn das aktuell meist noch nicht in Erwägung gezogen wird, zeigen die vergangenen Jahre deutlich, dass sich einiges verändert hat. Das Wort "Sicherheit" muss neu definiert werden.
Mögliche Alternative: Kredite tilgen.
Hat man einen Kredit, lohnt sich – zumindest mathematisch – eine vorzeitige Tilgung, da der Sollzinssatz wesentlich höher ist, als der Zins auf das Ersparte. Natürlich muss individuell geprüft werden, ob und unter welchen Voraussetzungen dies möglich und sinnvoll ist. Und das sollten Sie auf jeden Fall tun: Lassen Sie Ihren Finanzberater nachrechnen.
Hier finden Sie die komplette Erhebung der Arbeiterkammer.
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