Vielfältige Möglichkeiten für Gold und Rohstoff-Investments
Teil 1: Physische Anlage
Großer Beliebtheit erfreuen sich seit der Finanzmarktkrise bei Privatanlegern Investments in Rohstoffe. Unangefochten auf Platz eins liegt dabei die Anlage in Gold. Das lässt sich auch an den Umsatzzahlen der Münze Österreich AG – einem Tochterunternehmen der österreichischen Nationalbank – ablesen. Vor Ausbruch der Finanzmarktkrise wurden im Jahr 2007 Philharmoniker Münzen in Gold sowie Goldbarren um 140,2 Millionen Euro Gegenwert verkauft. Im Rekordjahr 2011 betrug der Umsatz 1,938 Milliarden Euro.
Dass sich die entsprechenden Verkaufszahlen der Münze Österreich AG im Jahr 2017 sukzessive rückläufig auf 826,9 Millionen Umsatz entwickelt haben, liegt sicherlich auch am stark gewachsenen Angebot von Anlagealternativen in Gold und Rohstoffen. Diese werden wir für Sie in einer dreiteiligen Serie beleuchten und mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen gegenüberstellen. Zu Beginn nehmen wir für Sie die klassische „physische“ Investition in Rohstoffe unter die Lupe.
Physisch investieren heißt Edelmetalle kaufen
Das breite Spektrum an Rohstoffinvestments aus den Bereichen Energie (Rohöl, Gas, etc.), Agrar (Weizen, Kaffee, etc.) oder Industriemetallen (Kupfer, Aluminium, etc.) muss bei einer physischen Investition aus dem Blickpunkt von Transport- und Lagerkosten ausgeklammert werden. Beim physischen Erwerb von Edelmetallen sollte besonders auf eine sichere Lagerung – im Idealfall in einem zusätzlich noch versicherten Banksafe – Wert gelegt werden.
Der Kauf von physischem Gold & Co. muss nicht zwangsläufig am Bankschalter oder direkt bei einer Verkaufsstelle der Münze Österreich AG erfolgen. Und auch der Verwahrungsproblematik kann man sich entledigen. Einige Anbieter – darunter auch Direktbanken – liefern ein komplettes Servicepaket mit An- und Verkauf sowie einer professionellen Verwahrung, wo man sogar monatlich mit einem Sparplan physische Edelmetalle erwerben kann.
Gold mit 20 Prozent Steuervorteil
In Österreich ist der Erwerb von Gold – egal ob über Münzen oder Barren – von der 20%-igen Umsatzsteuer befreit. Alle anderen Edelmetalle (zB. auch Wiener Philharmoniker in Silber oder Platin) müssen mit 20% Umsatzsteuer verkauft werden. Bei derartigen Investments muss der Preis bzw. Wert somit erst einmal um 20% steigen, damit man bei einer Veräußerung das eingesetzte Kapital durch den Steuernachteil wieder retour bekommt. Neben dem Steuervorteil spricht auch eine tendenziell geringere Schwankungsbreite für ein Goldinvestment gegenüber anderen Edelmetallen.
Entgegen der Besteuerung von klassischen Finanzprodukten wie Goldaktien oder Rohstofffonds unterliegen Wertsteigerungserträge aus der physischen Verwahrung von Edelmetallen keiner Besteuerung. Vorausgesetzt man hat die Edelmetalle länger als ein Jahr besessen.
Nicht mehr als 5 Prozent auf Gold setzen
Unabhängig von der Art der Rohstoffveranlagung gilt als Faustregel, dass der Anteil an Goldinvestments nicht mehr als fünf Prozent des Gesamtvermögens ausmachen sollte. Die starken Schwankungen des Goldpreises aus den letzten Jahren rechtfertigen diese These eindrucksvoll.
Sehr gerne beraten wir Sie individuell zu den nachstehend angeführten Vor- und Nachteilen bei der physischen Veranlagung von Edelmetallen.
Vorteile:
- keine Steuer auf Veräußerungsgewinne (nach einjähriger Behaltefrist)
- geringe Größe - geringe Verwahrungskosten
- weitestgehend anonyme Erwerbs- und Weitergabemöglichkeit
Nachteile:
- eingeschränktes Anlagespektrum an Rohstoffen (nur Edelmetalle)
- Verwahrungs/Diebstahlrisiko
(Datenquelle: Münze Österreich AG)
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