Bargeldverbot, Bankomatgebühren und Negativzinsen – ein Zusammenhang?

 

„Wer Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“ Dieses Zitat wird Benjamin Franklin zugeschrieben und trifft die größten Bedenken zur aktuellen Diskussion um das Bargeldverbot punktgenau.

 

Die Befürworter der Abschaffung sparen nicht mit schlagkräftigen Argumenten: Bekämpfung von Geldwäsche, Kriminalität, Steuerhinterziehung und Terrorismus.

 

Abschaffungsgegner entkräften, denn Kriminelle transferieren längst bargeldlos oder „waschen“ Gelder mit komplexen Finanzkonstruktionen, wie Offshore-Firmen. Zudem hat die organisierte Kriminalität längst Dimensionen erreicht, die mit Bargeld gar nicht mehr abzuwickeln wären. Außerdem könnte sofort auf andere Währungen, wie Schweizer Franken oder US-Dollar ausgewichen werden.

 

Der Verdacht liegt nahe, dass es sich also um Scheinargumente handelt. Doch was könnten die wahren Gründe für eine Bargeldabschaffung sein?  

 

Entwicklungen beobachten

Für Banken selbst gibt es bei der EZB längst Negativzinsen, auch Firmen müssen zum Teil schon Zinsen bezahlen, wenn Sie Geld bei der Bank „parken“. Solche Negativzinsen auf Bankeinlagen werden auch für Privatkunden diskutiert. Als Konsequenz würden viele Bürger ihr Erspartes beheben, unter der sprichwörtlichen Matratze verstecken und damit Negativzinsen vermeiden.

 

Wenn Gelder in großem Ausmaß von Banken abgezogen würden, bekämen Banken und das ganze Finanzsystem ein riesiges Problem. Um das zu vermeiden, müssen rechtzeitig Maßnahmen gesetzt werden, wie etwa ein Bargeldverbot.

 

Nun, derart unpopuläre Maßnahmen kann man nur in kleinen Schritten und möglichst unauffällig einführen, damit es der Großteil der Bevölkerung nicht merkt und kein allzu großer Widerstand entsteht. Doch wer genau hinsieht, kann viele dieser einzelnen Schritte bereits erkennen.

 

Obergrenzen für Barzahlungen

Anfang 2016 schlug der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble eine Obergrenze für Barzahlungen von 5.000 Euro in der gesamten EU vor. In Frankreich dürfen seit September 2015 nur noch Beträge bis 1.000 Euro bar bezahlt werden, in Italien gilt diese Grenze bereits seit 2012. In Griechenland darf man seit 2012 nur mehr bis 1.500 Euro bar bezahlen, andere Länder planen und diskutieren ähnliche Grenzen.

 

Anfang Mai beschloss die Europäische Zentralbank, die 500 Euro Banknote abzuschaffen. Selbst heimische Banken diskutieren immer offensiver die Einführung von Bankomatgebühren, was letztlich den Zugang zu Bargeld verteuert und damit erschwert.

 

Bargeld ist Freiheit

Beim Bargeld ist man Eigentümer und Besitzer zugleich, lagert das Geld als Guthaben auf einer Bank, bleibt man zwar Eigentümer, es befindet sich aber im Besitz der Bank. Sie sind zugleich Gläubiger. Es gibt Berichte, dass teilweise bei Barbehebungen ab 7.000 Euro schon mit einer Wartezeit von einem Tag gerechnet werden muss und unter Umständen sogar nach dem Verwendungszweck gefragt wird.

 

Dabei sollten wir eher fragen, warum wir uns als Eigentümer rechtfertigen müssen, was wir mit unserem Eigentum zu machen gedenken. Probieren Sie es doch einmal aus und fragen Sie selbst bei Ihrer Bank, wie viel Sie ohne Angabe von Gründen spontan beheben könnten.

 

Hintergründe verstehen

Der Ökonom Prof. Max Otte war einer der wenigen, die die Finanzkrise von 2008 vorhergesagt haben. Er analysiert auch laufend den Zustand unseres Geldsystems und warnt bereits wieder. Unser Geldsystem ist faktisch pleite und bräuchte einen Neustart. Dieser wäre ohne Bargeld natürlich wesentlich einfacher zu vollziehen.

 

In seinem jüngsten Buch „Rettet unser Bargeld“ zeigt er auf, wie Banken und Politik durch die Bargeld-Abschaffung bei der Neuorganisation der Währungssysteme profitieren. Eine ähnliche Enteignung der Sparer, wie bereits 1921 oder 1948 in Deutschland ist durchaus denkbar und wäre leichter umzusetzen.

 

Vorbereitungen treffen

Wie Sie sich bei vielen anderen Risiken absichern (Unfall, Krankheit, ...), so können Sie sich auch auf dieses Szenario – jetzt noch – vorbereiten und Sie können gegensteuern. Hier lohnt es sich besonders, mit einem unabhängigen freien Finanzberater zu sprechen und Alternativen zu überlegen. Manche Lösungen sind ganz einfach:

 

  • Zahlen Sie so oft wie möglich mit Bargeld. Damit ist mehr im Umlauf, bei einer Abschaffung wäre automatisch mehr Widerstand zu erwarten.
  • Nehmen Sie etwas Bargeld von der Bank und verwahren Sie es an einem sicheren Ort. Versicherungsschutz besteht zu Hause meist bis 15.000 Euro – auch ohne Safe.
  • Investieren Sie einen Teil Ihres Vermögens bewusst nicht in Geldwerte, sondern in Sachwerte, wie Immobilien, Gold und Silber oder Beteiligungen an Unternehmen über Aktien. Hier gibt es auch einiges zu beachten, mehr dazu in unseren nächsten Newslettern.
  • Beteiligen Sie sich an Petitionen zur Rettung des Bargelds, wie der von Max Otte gestartet.
  • Diskutieren Sie mit Freunden, Kollegen und Verwandten über die Gefahren der Bargeld-Abschaffung.

 

Noch ist es nicht zu spät! Man kann etwas tun, man kann sich konkret vorbereiten und informieren.  

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