Sicherheit und Aktie – (k)ein Widerspruch?
Die Entscheidung der Geldanlage wird zum Großteil von der Frage der Sicherheit geprägt. Da bleibt meist kein Platz für die Aktie, denn diese Anlage wird grundsätzlich mit Risiko verbunden. Verständlich bei den Erfahrungen österreichischer Sparer in den letzten 15 Jahren: Technologieaktien im Jahr 2000 bis 2003, Immobilienaktien 2008, Betrugsskandale, negative Medienberichte über Spekulanten, etc.
Wer davon traumatisiert ist, gleicht einem Führerscheinneuling, dessen erster Kontakt mit dem Autofahren eine Runde auf dem A1 Ring in einem Formel1 Wagen mit Vollgas war. Wer so etwas überlebt, fährt anschließend nur noch mit den „Öffis“. Repräsentativ war diese Ersterfahrung aber nicht, denn über die üblichen Sparperioden von zehn und mehr Jahren hinweg ist es gar nicht so einfach, mit Aktien Verluste zu erleiden.
Wenn man Grundsätze der Aktienanlage beachtet, wie eine breite Streuung in viele Unternehmen in verschiedenen Länder und Branchen, zeigen uns historische Daten seit 1928 folgendes Bild:
- bei einem Zeithorizont von 10 Jahren waren 94,1% aller Perioden positiv *
- bei einem Zeithorizont von 20 Jahren waren 100% aller Perioden positiv *
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Sicherheit und Risiko werden primär mit der Standardabweichung (Volatilität) bemessen, welche angibt, um welchen Prozentsatz die Anlage steigt und fällt. Dabei werden in der Regel 5-Jahres-Zeiträume betrachtet, welche bestätigen, dass Aktien risikoreicher sind als Anleihen.
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Verändert man jedoch den Betrachtungszeitraum, verändern sich auch die Ergebnisse:
- bei 20 Jahren haben Aktien und Anleihen in etwa ein gleiches Risiko im Sinne der Standardabweichung, Aktien brachten jedoch die doppelte Rendite
- bei 30 jähriger Betrachtung waren Aktien sogar „sicherer“ - und das bei doppelter Rendite
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Plant man also eine langfristige Vermögensanlage, liegt es nahe, sich an den langfristigen Fakten der Vergangenheit zu orientieren und sich nicht zu sehr von den kurzfristigen Wertschwankungen beeindrucken lassen. Darüber hinaus sollten auch andere Risiken, wie das Zins-, Ausfalls- oder Inflationsrisiko beachtet werden. Und zu Guter Letzt erreicht man seine Ziele mit einer ordentlichen Rendite wesentlich besser. Mehr dazu lesen Sie im nächsten Newsletter.
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