Mit attraktiven Dividenden der hohen Inflationsrate begegnen

 

Blickt man im November 2022 auf das aktuelle Aktienjahr zurück ist die bisherige Entwicklung wenig erfreulich. Im Durchschnitt haben die im MSCI World Index zusammengefassten rund 1.600 für den Gesamtmarkt (bezogen auf die Industrieländer) repräsentativen Aktien bis dato rund 11 Prozent an Wert verloren. Kurzfristig ist das in Anbetracht der hohen Inflationsrate ein doppelt bitterer Umstand. Schaut man allerdings auf die Wertentwicklung der letzten 3 Jahre steht trotz der Kursrückgänge aus 2022 und den Marktturbulenzen durch die Coronakrise weiterhin ein sattes Gesamtplus von rund 28 Prozent zu Buche. Auch über die entsprechenden 5 und 10 Jahresperioden war mit jährlichen Erträgen von 9,25 bzw. gar 11,67 Prozent deutlich mehr als nur ein Inflationsschutz aus einer Anlage im Aktiengesamtmarkt gegeben. Auffällig ist 2022 ein empfindlicher Einbruch von stark wachstumsorientieren Aktien. Währenddessen konnten Anleger, welche auf eigenkapitalstarken Unternehmen mit hohen Dividendenausschüttungen gesetzt haben, heuer teils sogar leichte Gewinne verbuchen.

 

Wachstumsaktien zumindest kurzfristig als Inflationsverlierer

 

In den vergangenen Zeiten der extrem niedrigen Zinsen war es für junge Firmen mit dynamischen Wachstumsperspektiven sehr einfach, an frisches Geld zu kommen. Der Weg dorthin führte in den meisten Fällen nicht klassisch über Kredite oder Anleihen, sondern über die Ausgabe neuer Aktien. Investoren gaben sich dabei speziell bei Firmen aus der Technologiebranche, wie etwa Snapchat, Zoom, Netflix und Co., vorerst mit stark wachsenden Kundenzahlen zufrieden. Bereits gegen Ende des letzten Jahres hat sich der Blick der Aktionäre aber verstärkt auf die damals bereits erheblich gestiegenen Wertpapierkurse im Vergleich zu einem verhältnismäßig moderaten Gewinnwachstum oder gar Bilanzverlusten gewandelt. Viele einstige Highflyer an den Börsen mussten seither Kursrückgänge von über 50, manche wie der Snap Inc. (Snapchat) sogar über 90 Prozent in Kauf nehmen. Deutlich teureres Fremdkapital für die teils hochverschuldeten Unternehmen und ein weit schwierigerer Zugang zu neuem Beteiligungskapital im aktuellen Inflationsumfeld bremsen, in Kombination mit Massenentlassungen, die Wachstumsfantasien und Gewinnsteigerungshoffnungen dieser Firmen.

 

Comeback der Dividendenaktien

 

Ein anderes „Problem“ als an Fremdkapital zu kommen, haben Aktiengesellschaften mit nachhaltigen und stabilen operativen Gewinnen. In Zeiten niedriger Anlagezinsen haben sich viele derartige Unternehmen entschieden, die erzielten Erlöse verstärkt an die Aktionäre auszuschütten. Nestle beispielsweise hat in den letzten 15 Jahren 171,4 Milliarden Schweizer Franken an Dividenden ausgeschüttet oder für Aktienrückkäufe verwendet. Die Serie von jährlichen Dividendenerhöhungen wurde vom eidgenössischen Lebensmittelkonzern inzwischen über 27 Jahre fortgeschrieben. Derartige Ausschüttungen an Aktionäre setzen naturgemäß entsprechende Eigenkapitalreserven und operative Gewinne voraus. Trotz der drohenden Rezession im kommenden Jahr ist die Dividendenrendite im Verhältnis zum aktuellen Aktienkursniveau attraktiv. Bei entsprechenden, sogenannten Substanzaktien liegt die Ausschüttungsquote aktuell bei knapp unter 4 Prozent. In der Kategorie Wachstumsaktien darf man dagegen nur mit rund einem Prozent rechnen.

 

Dividendenrendite als Inflationsschutz

Investiert man in Aktien eines global aufgestellten und eigenkapitalstarken Versicherungsunternehmens, sollte man als Investor nicht mit exponentiell steigenden Kursen rechnen. Zu bieder und konservativ ist das Geschäftsmodell, mit der Übernahme von statistisch eintretenden und gut kalkulierbaren Risiken, einen Mehrwert für vom Schicksal betroffener Versicherter zu bieten. Ein gutes Beispiel für so ein Unternehmen ist die Münchener Rück. Im Hauptgeschäft teilt sich der Versicherungskonzern Risiko und Erträge mit anderen Assekuranzen, über die ERGO- und D.A.S.-Versicherung betreibt man auch „klassisches Kundengeschäft“. Tendenziell schüttet die Münchener Rückversicherung rund die Hälfte des erzielten Gewinns an die Aktionäre als Dividende aus.

 

Hat man die Aktie dieses Unternehmens beispielsweise am 1. Juni 2006 um 107 Euro je Aktie gekauft, wäre die erste Dividendenausschüttung im Kalenderjahr 2007 mit 4,50 Euro erfolgt. Das entspricht 4,21 Prozent des Kaufpreises der Aktie (= Dividendenrendite). Seither hat dieser Aktionär jedes Jahr – auch in wirtschaftlich sehr schlechten Zeiten der Branche, wie 2008 in der Finanzmarktkrise oder unternehmensspezifisch schwierigen Jahren bei atypisch hohen Schadensbelastungen, wie 2017 durch mehrere Naturkatastrophen – immer eine Dividende in Höhe von zumindest dem Niveau des Vorjahres erhalten. 2022 hat die Münchener Rück 11 Euro pro Aktie ausgeschüttet. Im Verhältnis zum Kaufpreis von 2006 entspricht das einer Dividendenrendite von 10,28 Prozent und damit mehr als nur einem Inflationsschutz. Daneben ist der Aktienkurs von 2007 bis November 2022 um 267 Prozent gestiegen.

 

Tipp – Anlagefokus auf Qualität, nicht auf schnellen Reichtum legen

In den nächsten Jahren dürfte die Inflationsrate im Vergleich zum letzten Jahrzehnt hoch bleiben. Klassische Bankprodukte, wie Spareinlagen, dürften dabei weiterhin Zinsen deutlich unter der Teuerungsrate abwerfen. Das Segment von ertragsstarken Aktienunternehmen mit hohen Eigenkapitalreserven und attraktiven Dividendenausschüttungen bietet derzeit interessante Einstiegsniveaus. Wichtig ist gerade in unsicheren Zeiten wie diesen, das Anlagekapital breit in qualitativ hochwertige Investments zu streuen.

 

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Datenquelle: MSCI World Index, Stand: 11. November 2022 auf Eurobasis.

Angabe zu den Dividendenrenditen: JP Morgan Asset Management, 30.09.2022

 

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