Die Zinsfalle schnappt zu - die neue Bedrohung für konservative Anleger
In den letzten Monaten hat sich die Situation an den Kapitalmärkten nochmals entscheidend zugespitzt. Für fast alle, Anleger und Berater, waren negative Zinsen bis vor einigen Monaten ausgeschlossen. Mittlerweile sind sie jedoch Realität geworden.
Mitte Juni sind die Renditen der 10-jährigen Deutschen Staatsanleihen erstmalig in der Geschichte in den negativen Bereich gerutscht. Damit verlieren Anleihen Anleger nicht nur real, sondern auch nominal Geld.
Für das was aktuell passiert, gibt es in der Historie keinen Vergleich. Noch nie zuvor haben Anleger so viel Geld bezahlt, um so wenig Rendite oder Sicherheit zu bekommen. Viele Experten meinen, es sei nicht mehr die Frage ob, sondern nur mehr wann Anleger mit Anleihen erhebliche Verluste erleiden werden.
Ob Aktien, Anleihen, Bankeinlagen, Lebensversicherungen oder Immobilien: Die historisch niedrigen Zinsen im Euroland ändern das Umfeld für alle Anlageklassen dramatisch.
Es wurde mittlerweile klar, dass viele Anleger nicht sinnvoll für die Zukunft aufgestellt sind und bereits mitten in der Zinsfalle stecken. Unserer Einschätzung nach sind die wenigsten Anleger auf ein Umfeld mit langfristig niedrigen Zinsen oder gar potenziellen Zinsanstiegen vorbereitet.
Jede Zinsänderung nach oben würde einen Kurseinbruch im Anleihen-Sektor bedeuten.
Die Anlageergebnisse der vergangenen Jahre können vor diesem Hintergrund auf keinen Fall fortgeschrieben werden. Es ist zwingend erforderlich, sich mit den Konsequenzen des Niedrigzinsumfeldes auseinander zu setzen.
Wir reden hier aber nicht nur von Anlegern, die ihr Geld in Anleihen oder Investmentfonds angelegt haben, sondern auch von Sparbuchbesitzern und Inhabern von klassischen Lebensversicherungen. Und damit betrifft es auch große Teile der Pensionsvorsorge. Werden Lebensversicherungen ihre Garantien erfüllen können?
Natürlich stellt sich die Frage der Alternativveranlagung. Bei nahezu allen Arten von professionellen Investoren (Versicherungen, Pensionsfonds, usw.) stehen hierbei Immobilieninvestments an oberster Stelle. Immobilien werden immer mehr als Anleiheersatz angesehen und die Immobilienquoten aufgestockt.
Eine andere Alternative, das dividendenstarke Aktienportfolio, unterliegt zwar deutlichen Kursschwankungen, sorgt allerdings für einen „konstanten Cash Flow“. Und die aktuelle Dividendenrendite liegt deutlich über den Renditen europäischer Staatsanleihen. Um der Zinsfalle in den kommenden Monaten und Jahren aber wenigstens zum Teil zu entkommen, meinen viele Experten "geht am Aktienmarkt kein Weg vorbei".
Es stellt sich natürlich die Frage, ob Immobilien und Aktien als Ersatz von Anleihen gesehen werden können. Wir denken, dass beide Alternativen kein Ersatz sind, aber unter bestimmten Voraussetzungen ein attraktives Chancen / Risikoprofil bieten können.
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