SRRI - Synthetischer Risiko Rendite Indikator: darum ist die Kennzahl für Anleger so wichtig
Die Einstufung von Fonds in Risikoklassen ist gesetzlich vorgeschrieben und erfolgt anhand des Synthetischen Risiko Rendite Indikators (SRRI). Die Kennzahl misst die Schwankungsbreite eines Portfolios über fünf Jahre hinweg. Künftig dürfte die Kennzahl noch größere Aufmerksamkeit gewinnen. Denn zuletzt sind viele Fonds aus ihrer jeweiligen Risikoklasse hinausgelaufen.
Seit Jahresbeginn schwanken die Kurse an den weltweiten Aktienmärkten zum Teil extrem. Das hat Folgen: Wegen der hohen Volatilität rutschten zahlreiche Investmentfonds in höhere Risikoklassen. Damit rückt die Kennzahl SRRI verstärkt in den Fokus vieler Anleger, denn sie bildet die Grundlage für die Ermittlung der Risikoklassen.
SRRI macht Fonds besser vergleichbar
Doch was genau steckt hinter dem Synthetischen Risiko Rendite Indikator, kurz SRRI? An sich ist SRRI für Anleger und Berater kein Novum. Bereits seit dem 1. Juli 2011 muss jede Fondsgesellschaft für Investmentfonds, die in Deutschland zum Vertrieb zugelassen sind, Anlegerinformationen erstellen, den sogenannten Beipackzettel. Ein wichtiges Element des Beipackzettels für Fonds ist die Einstufung der Investmentlösung in eine von sieben Risikoklassen. Die Zuordnung von Fonds zu bestimmten Risikoklassen soll Anlegern und Beratern helfen, je nach Risikoprofil des Anlegers ein passendes Produkt auszuwählen und einzelne Fonds miteinander zu vergleichen. Denn Ziel des Gesetzgebers war es, eine Vielzahl verschiedener Fonds leichter vergleichbar zu machen.
Sieben Risikoklassen schaffen Orientierung
Die Einstufung in eine der sieben Risikoklassen erfolgt anhand des Synthetischen Risiko Rendite Indikators. Die Kennzahl misst das Portfoliorisiko von Investmentfonds. Sie gibt an, wie stark der Wert eines Fonds in den vergangenen fünf Jahren nach unten oder nach oben ausgeschlagen hat – man spricht auch vom sogenannten Risikoband, mit dem sich Volatilitätsausschläge abbilden lassen.
Volatilität in der Spur halten
Mit der so gemessenen Volatilität lässt sich der Fonds anschließend einer Risikoklasse zuordnen. Für Anleger und Berater macht die Kennzahl SRRI Fonds und ihr Risiko leichter vergleichbar.
Schwankungen im Blick
Zwar sind auch bei einer niedrigen SRRI-Klasse Schwankungen oder Verluste nicht vollständig ausgeschlossen – innerhalb von fünf Jahren kann der Wert eines Anlageprodukts kurzzeitig auch deutlich stärker schwanken als in der Risikoklasse vorgegeben. Über den gesamten Zeitraum hinweg ist die Volatilität aber relativ stabil. Der Blick in die Vergangenheit lässt zwar keine Prognose für die zukünftige Volatilität eines Fonds zu, er ermöglicht aber zumindest Schätzungen. Erst wenn die Volatilität eines Fonds über den Zeitraum von vier Monaten signifikant über das bisherige, zugelassene Risikoband hinausgeht, rutscht der Fonds in eine andere Risikoklasse – wie zuletzt häufig geschehen.
SRRI hilft bei Anlageentscheidungen
Ändert sich die Risikoklasse eines Fonds, verschieben sich auch die Risiken innerhalb von Anlegerportfolios, in denen der Fonds enthalten ist. Anlageberater sollten in solchen Fällen reagieren und mit Anlegern, die in das Produkt investiert haben, Kontakt aufnehmen, um sie über die neue Risikoeinstufung zu informieren. Der Anleger kann dann entscheiden, ob er weiter investiert bleiben oder beispielsweise in andere Fondslösungen umschichten möchte, die besser zu seinem Risikoprofil passen.
Die Verwendung von Volatilitäten als Risikoindikator ist ein etablierter Ansatz in der Finanzwelt; die Einstufung in sieben Risikoklassen entspricht den europaweiten gesetzlichen Vorgaben. Für Anleger ist der SRRI ein wichtiger Indikator, um ihre Geldanlage mit ihrem individuellen Risikoprofil abgleichen zu können.
Grundsätzlich gilt: Risikoklasse 1 bezeichnet Produkte mit besonders niedriger Volatilität. Geldanlagen mit höherer Schwankungsbreite werden entsprechend in höhere Klassen eingeteilt. Durch die Kombination unterschiedlicher Anlageklassen mit unterschiedlichen Schwankungsprofilen in einem Fonds lassen sich ebenfalls bestimmte SRRI-Einstufungen erreichen.
Die sieben SRRI-Risikoklassen
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