10 Jahre Bitcoin – Spekulationsobjekt oder Währung der Zukunft?

 

Die Anerkennung für seine bahnbrechende Schaffung von Bitcoins kostete Satoshi Nakamoto noch keine Sekunde öffentlich aus. Selbst 10 Jahre nach Einführung der ersten und bekanntesten Kryptowährung ist allerdings nicht einmal sicher, ob es sich bei der japanischen Identität Nakamotos nicht sogar um ein Pseudonym handelt. Wer auch immer hinter den Bitcoins steckt, er hat eine Lawine an neuen virtuellen Zahlungsmitteln losgetreten. Inzwischen werden weltweit mehr als 4.500 Kryptowährungen gehandelt.

 

Trotz massiver Konkurrenz liegt Bitcoin mit einem für 2018 geschätzten und neuen Rekord-Handelsvolumen von 2,2 Billionen US-Dollar immer noch klar an der Spitze. Wertmäßig ist es für Kryptowährungen nach den zuvor erfolgten extremen Höhenflügen im Jahr 2018 allerdings gar nicht gut gelaufen. Die Flagschiffwährung Bitcoin wird aktuell gegenüber dem Ende 2017 erreichten Höchststand von knapp USD 20.000 mit derzeit rund USD 4.000 um etwa 80 Prozent tiefer gehandelt. Während Anhänger von Kryptowährungen jetzt eine günstige Einstiegsgelegenheit sehen, ist für Kritiker - spät aber doch - eine Spekulationsblase geplatzt.

 

Herausforderungen für das Zahlungsmittel Bitcoin

Zweifelsfrei ist es eine technologische Innovation mit Bitcoins binnen Millisekunden eine Geldtransaktion abzuschließen. Es stellt sich allerdings die Frage, welcher wesentliche Mehrwert gegenüber dem herkömmlichen Zahlungsverkehr dadurch generiert wird. Nehmen wir als Beispiel hierzu den Onlinekauf eines Laptops um 2.000 €. Die wesentlichste Anforderung des Verkäufers ist, dass er sein Geld vor allem fix und auch zeitnah bekommt sobald er die Ware ausliefert. Das lässt sich mit herkömmlichen Zahlsystemen (Kreditkarten, PayPal, Vorauszahlung, etc.) auch jetzt schon gut abbilden.

 

Ein für beide Vertragsparteien dagegen absolut wesentliches Handelskriterium ist ein stabiler Preis für den Laptop. Würde der Händler den Preis fix in Euro und in Bitcoins anschreiben, hätte der Käufer die Möglichkeit die starken Währungsschwankungen zu seinen Gunsten zu nutzen und das Risiko der Wertveränderung auf den Händler zu übertragen. Für die Kaufentscheidung ist es letztendlich höchst relevant, ob der Laptop durch eine starke Bitcoin-Kursschwankung binnen einiger Stunden 1.900 € oder 2.100 € Gegenwert kostet. Um Bitcoins und Co für klassische Handelstransaktionen massentauglich zu machen, ist eine derzeit nicht absehbare Stabilisierung des Kursverlaufs unumgänglich.

 

Bitcoin als Anlagewährung

Bitcoin wurde als von Zentral- bzw. generell Banken und Regierungen unabhängiges Zahlungsnetzwerk aufgebaut. Speziell nach dem Ende und den Auswüchsen der Finanzmarktkrise schien die Zeit für ein derartiges elektronisches Zahlungssystem mehr als reif. Dennoch sollten sich Inhaber von Bitcoins speziell die Verwahrstelle ihrer elektronischen Geldwerte sehr genau ansehen. Während Banken unter strengen staatlichen Kontrollen stehen und es klare Haftungsregelungen und Ansprechstellen bei Vermögensschäden gibt, ist der „aufsichtsfreie“ Kryptowährungsmarkt neben vielen seriösen Anbieter auch ein Eldorado für Betrüger geworden. Und natürlich können auch technische Pannen oder erfolgreiche Hackerangriffe gegen vermeintlich sichere Verwahrstellen zu Vermögensverlusten mit offenen Haftungsthemen führen.

 

Derartig massive Kursgewinne, welche mit Bitcoins in den letzten Jahren erzielt werden konnten, sind bei „klassischen“ staatlichen Zahlungswährungen völlig unrealistisch. Im Gegenteil: Notenbanken und Staaten verfolgen mit ihrer Währungspolitik vordergründig volkswirtschaftliche Ziele. Und sind letztendlich an einer möglichst stabilen Entwicklung der eigenen Devisen interessiert, um weitestgehend kalkulierbare Bedingungen für den Handel mit anderen Währungsräumen zu gewährleisten. Auf gezielte Angriffe von Spekulanten auf einzelne Währungen wird meist in internationaler Absprache mit entsprechenden Gegenmaßnahmen reagiert. Bei Bitcoins bzw. Kryptowährungen dagegen sind die Spielregeln für den Handel völlig offen und können naturgemäß auch von Spekulanten – teils auch durch die Verbreitung von Falschinformationen – zum eigenen Vorteil genutzt werden. Seriöse Prognosen über die weitere Entwicklung von Bitcoins und Co. scheinen kaum möglich.

 

Tipp – Machen Sie sich neben den Chancen auch die Risiken bewusst

Grundsätzlich sollte aufgrund der extremen Kursschwankungen von Kryptowährungen in der jüngsten Vergangenheit, aber auch aufgrund der neuen, noch nicht jahrzehntelang erprobten Technologie, wie bei jedem hoch riskanten Investment, ein Totalverlust als Worst Case Szenario eingeplant werden. Dementsprechend sollten Sie auch etwaige Investitionssummen gestalten. Darüberhinaus sollten bei der Auswahl der Kryptowährung und der Verwahrstelle noch deutlich strengere Kriterien als etwa bei der Suche nach dem richtigen Bankinstitut angelegt werden.

 

Eine der wichtigsten Fragen in der Geldanlage lautet: "Wer ist mein Geschäftspartner und wie haftet er mir gegenüber?"

 

Sehr gerne beraten wir Sie auch zu alternativen Kapitalanlagen und erstellen ein Ihren persönlichen Wünschen entsprechend ausgewogenes Veranlagungskonzept.

 

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