Das Comeback der Zinsen

 

Nachwehen Coronakrise, Krieg in der Ukraine, Rekordinflation mit teils exorbitant gestiegenen Energiepreisen. Dieser toxische Krisenmix aus dem Jahr 2022 hat naturgemäß auch Kapitalanlageprodukte negativ beeinflusst und in fast allen Teilbereichen für negative Entwicklungen gesorgt. Atypisch hohe Verluste brachte die Kategorie der Anleihen und hier speziell jene mit langen Restlaufzeiten. Bei europäischen Staatsanleihen mussten Anleger beispielsweise im Vorjahr einen Kursverlust von durchschnittlich 22,08 Prozent hinnehmen. Damit lag man sogar teils deutlich schlechter als mit Investments in die ebenfalls gebeutelten Aktienmärkte. Somit war auch für Investmentfonds im vergangenen Jahr Schadens- bzw. Verlustbegrenzung angesagt. Gerade für die Kategorie der „vermögensverwaltenden Investmentfonds“ hat das gestiegene Zinsniveau für die Zukunft aber auch klar positive Seiten.

 

Aktien: Technologiewerte 2022 von Top zu Flop

Nachdem Technolgieaktien in den Jahren 2017 bis 2021 teils ganz oder zumindest sehr weit vorne in den Ranglisten zu finden waren, ging es 2022 steil bergab. Die wichtigsten Branchenvertreter aus den USA, welche im NASDAQ 100 Index zusammengefasst sind, verloren im Vorjahr durchschnittlich 29,91 Prozent auf Eurobasis an Wert. Hierbei wurden die teils sehr optimistischen Unternehmensbewertungen von stark auf Wachstum fokussierten Aktiengesellschaften aus der zweiten Reihe jäh nach unten korrigiert. Diesen Techfirmen mit tendenziell magerer Eigenkapitalausstattung und hohem Finanzierungsbedarf machen die steigenden Zinsen einen Strich durch die ambitionierten Wachstumspläne. Wesentlich besser haben die in der Geschäftspolitik deutlich defensiver ausgerichteten Unternehmen das Börsenjahr 2022 beendet, welche u. a. im Dow Jones Index abgebildet werden. Diese 30 Aktien haben im Schnitt nur 3,47 Prozent auf Eurobasis an Wert eingebüßt.

 

  Wertentwicklung 2022
in Landeswährung
Wertentwicklung 2022
auf Eurobasis
Gold 0,17 % 6,40 %
Dow Jones -9,12 % -3,47 %
Euro vs. US Dollar -6,22 % -6,22 %
Hang Seng (Hongkong) -15,49 % -10,04 %
EuroStoxx50 -11,61 % -11,61 %
DAX (Deutschland) -12,34 % -12,34 %
Nikkei (Japan) -10,70 % -17,08 %
ATX (Österreich) -18,81 % -18,81 %

EUR-Staatsanleihen (Bund Future)

-22,08 % -22,08 %
Nasdaq 100 (Technologie USA) -34,01 % -29,91 %

 

 

 

Anleihen: Führen weiter steigende Zinsen zu weiteren Kursverlusten?

 

Wenngleich sich die Inflationsraten weltweit von den exorbitant hohen Niveaus zumindest in den letzten Wochen wieder leicht zurückbilden, ist global mit weiteren Zinsanhebungen durch die Notenbanken zu rechnen. Für Anleihen ist das allerdings nicht zwangsläufig bzw. automatisch mit weiteren Kursverlusten gleichzusetzen. Entscheidend ist hier vielmehr die Entwicklung des langfristigen Zinsniveaus und dieses wird nicht primär von den Notenbanken, sondern hauptsächlich von den konjunkturellen Zukunftsperspektiven geprägt. Der für 2023 vorhergesagte Wirtschaftsabschwung bzw. die drohende Rezession sorgte bereits in den letzten Monaten zumindest temporär für rückläufige langfristige Zinsen. Mit 2,99 Prozent für eine knapp 10 Jahre laufende Anleihe musste jedenfalls die Republik Österreich ihren Gläubigern im Jänner 2023 so viel Zinsen wie zuletzt im Jahr 2011 bieten. Inzwischen mehren sich allerdings Expertenmeinungen, welche bei länger laufenden Anleihen wieder zumindest leicht rückläufige Tendenzen bei der Höhe der Verzinsungen erwarten.

 

Rahmenbedingungen für vermögensverwaltende Fonds verbessert

 

Wer sich nicht selbst mit der Frage nach der optimalen Gewichtung von Aktien, Anleihen, Rohstoffinvestments, oder ob man vielleicht überhaupt sein Geld vorläufig für potenziell bessere Einstiegszeitpunkt parken sollte, auseinandersetzen möchte, kann die Qual der Wahl an einen sogenannten vermögensverwaltenden Fonds übertragen. Wenngleich die Kursbilanz 2022 für diese Fondsgattung durch gleichzeitig gesunkene Aktien- und Anleihekurse ernüchternd ausfällt, dürfen sich Anleger durch das gestiegene Zinsniveau nun wieder deutlich höhere Substanzerträge aus diesem Segment erwarten. Generell sorgen diese Änderungen der Marktrahmenbedingungen für deutlich mehr Handlungsspielraum für derartige Fonds und damit stabilere Ertragsperspektiven.

 

Tipp – Breite Streuung, Fokus auf Qualität und Langfristigkeit legen

Wer langfristig Erträge über dem Inflationsniveau erwirtschaften möchte, wird über höherwertige Kapitalanlagen, mit zumindest einem kleinen Anteil an Aktien, nicht umhinkommen. Die bereits lange tickende Zeitbombe der extrem niedrigen Zinsen ist geplatzt und bringt zukünftig wieder deutlich höhere Substanzerträge aus Anleihen. Achten Sie auf ein gesundes Verhältnis zwischen Chancen und Risiken am Anlagemarkt. Streuen Sie Ihre Investments möglichst breit und setzen Sie auf Qualität. Damit können Sie kurzfristige Kursverluste zwar nicht ausschließen, dürfen aber langfristig mit adäquaten Erträgen über dem Inflationsniveau rechnen.

 

Wir stehen Ihnen sehr gerne für eine professionelle Beratung zur Verfügung und erstellen mit Ihnen gemeinsam ein punkto Chancen und Risiken optimiertes Anlagekonzept.

 

 

Datenquelle: Börse Frankfurt, eigene Berechnungen

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