Lohnt ein Investment in eine Einzelanleihe?

 

Seit der Finanzmarktkrise 2008 decken immer mehr heimische Firmen statt mit klassischen Bankkrediten ihren Kapitalbedarf über die Ausgabe von Unternehmensanleihen ein. Zum einen ist dieser Umstand neuen regulatorischen Auflagen an die Banken geschuldet, welche größere Kreditgewährungen im Firmenkundengeschäft zunehmend unattraktiver gemacht haben. Zum anderen hat der österreichische Anleihemarkt im internationalen Vergleich noch immer ziemlichen Aufholbedarf. In den USA beispielsweise laufen größere Unternehmensfinanzierungen praktisch ausschließlich über den Kapitalmarkt.

 

Für heimische Privatanleger hat sich das Anleiheangebot mit österreichischen Unternehmen jedenfalls stark verbreitert. Während man für eine Staatsanleihe der Republik Österreich mit 10-jähriger Laufzeit derzeit gerade einmal rund 0,8% an Zinsen pro Jahr erhält, zahlen Unternehmen bei deutlich kürzeren Laufzeiten teilweise sogar über 5%. Bevor Sie sich allerdings für eine Einzelanleihe entscheiden, sollten Sie unbedingt in paar Fakten in die Waagschale werfen.

 

Als Anleihezeichner werden Sie zum Kreditgeber

Wenn Sie eine Anleihe kaufen, werden Sie defakto wie eine Bank zum Kreditgeber. Während der Laufzeit erhalten Sie in der Regel einmal jährlich die vereinbarten Zinsen, zum Ablaufdatum der Anleihe das geborgte Kapital in Form einer Einmalzahlung retour. Sie erwerben entgegen einem Aktieninvestment allerdings keine Miteigentumsrechte am Unternehmen und sind auch nicht am Firmengewinn beteiligt. Sollte Ihr Investment in Konkurs gehen werden Sie im Normalfall wie alle anderen Gläubiger (zB Lieferanten) mit einer Quote aus dem verwerteten Vermögen des Unternehmens abgespeist. Hier sollten nicht viel mehr als 10% Ihres eingesetzten Kapitals zu erwarten sein.

 

Qualitätskriterien bei Anleiheinvestments

Um das Risiko Ihres Anleiheinvestments abschätzen zu können, ist ein Blick auf das Unternehmensrating ganz wesentlich. International anerkannte Einstufungen von den Top-Ratingagenturen wie etwa Standard & Poors werden allerdings nur von großen Konzernen beansprucht. Im Gegensatz zu Deutschland, der Schweiz oder den Niederlanden mit der höchsten Einstufung von „AAA“ hat Österreich seine Bestnote vor einiger Zeit verloren und rangiert derzeit an zweitsicherster Stufe mit „AA+“. In Österreich haben nur wenige Industriekonzerne ein international anerkanntes Rating. Generell gilt die Faustformel: Je höher der Zinssatz, desto höher das Anlegerrisiko.

 

Ein weiteres Qualitätskriterium ist das Anleihevolumen. Ab einer Größenordnung von rund 250 Millionen Euro je Anleihe kann man von einem einigermaßen regen Börsehandel mit fairen Preisen für Käufer und Verkäufer ausgehen. Je kleiner dagegen eine Anleiheemission, desto schwieriger wird ein Verkauf während der Laufzeit.

 

Tipp – professionelles Anleihemanagement über Investmentfonds

Mit einem Anleihe-Investmentfonds vertrauen Sie sich einem professionellen „Einkäufer“ Ihrer Anleihen an. Einem Fondsmanager stehen zehntausende verschiedene Anleihen mit unterschiedlichstem Chance/Risikoprofil zur Auswahl. Er kann Marktpreise vergleichen und aus Unternehmensbilanzen und Geschäftsverlauf die Rückzahlungsfähigkeit einschätzen. Durch Investments in viele Einzelpapiere streut er das Risiko und stabilisiert damit die Erträge. Im Gegensatz zu Einzelanleihen haben Investmentfonds keine Laufzeit und können somit jederzeit zu einem fairen und transparenten Marktpreis verkauft werden.

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